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Ausstellung: Gold vor Schwarz in Essen

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Am 8. Februar ging in Essen die Ausstellung „Gold vor Schwarz“ zu ende. Wie viele andere auch, schaffte ich es an einem der letzten Öffnungstage, die Kunstwerke des Essener Domschatzes in der Zeche Zollverein zu sehen. Dort wurden die mittelalterlichen Sakralgegenstände während einer dreimonatigen Umbauzeit der Essener Domschatzkammer präsentiert – in einer einzigen großen Halle. Schon oft hörte ich für Industriebauten des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts den Ausdruck „Kathedralen der Moderne“. Und hier fand sich der Berührungspunkt zwischen Zechenanlage und alten Schätzen. Die überwiegend in Gold gearbeiteten Ausstellungstücke sind dem religiösen Leben des Mittelalters entwachsen, teils fanden sich auch modernere Kunstwerke darunter.  Sie verwandelten den Industrieraum zwar nicht in eine gotische Kathedrale, dennoch konnte ich mir gut den Ort vorstellen, an dem all die Heiligenfiguren, Kreuze und Reliquiare ursprünglich gestanden hatten. Das neue Ruhr Museum, das in der Zeche Zollverein entstanden ist, soll in den nächsten Jahren viele Wechselausstellungen präsentieren.  Ich bin gespannt und freue mich, wenn es den Organisatoren weiterhin gelingt, ihren ungewöhnlichen Ausstellungsort so sinnvoll in Szene zu setzen.

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13. Februar 2009

Ein Neuanfang …

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… ist dieses Weblog in mehrer Hinsicht. Für mich bedeutet es aber keinen Abschied von meinem ersten Blog Lifestyle Bunny, sondern eine Erweiterung. Bei ersterem habe ich gemerkt, dass ich kaum Themen wie Kultur, Kunst, Literatur und Politik mit dem Thema Lifestyle kombinieren kann. Deswegen mache ich hier einen Neuanfang. Aber es gibt auch in meinem Leben immer wieder Phasen, in denen ich mich neu orientiere. Es passt gut, eine Zäsur in vielerlei Hinsicht zu setzen. Und um meinem Ziel hier einen Kulturblog zu starten gerecht zu werden, beginne ich mit einem Gedicht von Hermann Hesse.

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln und engen,
er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
nur wer bereit zum Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegensenden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel; Gedicht des Magisters Ludi Josef Knecht

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28. Januar 2009
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