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Machen Computerspiele aus Jugendlichen Amokläufer?

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pipboypatricia_guzman_pipboypatricia_guzman_pipboy1Ich bekenne: Auch ich habe virtuell getötet. Es hat sogar Spaß gemacht. Fast schäme ich mich, nach dem Amoklauf von Winnenden das zuzugeben. Ab und zu spiele ich Half Life, Counter Strike oder Fall Out 3. Ich bin ein ausgeglichener Mensch, grüße die Nachbarn und gebe beim Finanzamt sämtliche Einnahmen an, trotzdem fällt mir der Umgang mit Beretta, Pump Gun oder Handgranate per Mausklick leicht. Wie kann ich in der virtuellen Welt böse und in der realen so nett sein?

Können Computerspiele aus Jugendlichen Amokläufer machen? Games für den PC haben mich nie zur Gewaltausübung animiert, auch früher nicht, als ich jünger war. Doch sowohl Robert Steinhäuser in Erfurt wie auch Tim K. in Winnenden haben vor ihrem schrecklichen Amoklauf gewaltverherrlichende Computerspiele gezockt, unter anderem auch die mir bekannten Ego-Shooter. In den Medien macht die These der Gewalt produzierenden Computerspiele die Runde. Doch was war zuerst da? Das Computerspiel oder die Gewalt? Das Ei oder die Henne? …


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März 19th, 2009

Ankündigung zum Amoklauf ein Fake? Die Medienmacht der Bernds

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Krautchan Logo

Krautchan Logo

Kann man mit einem simplen Screenshot Mediengeschichte schreiben? Zwar ist der Anlass sehr traurig und verurteilungswürdig, aber einer Gruppe Internetfreaks scheint es gelungen zu sein, Polizei und globale Medien erfolgreich zu foppen. Krautchan heißt das deutschsprachige Imageboard, auf dem Tim K. – der Amokläufer von Winnenden – angeblich seine Tat einem User namens „Bernd“ angekündigt hatte. Was Polizei und Presse offenbar nicht wussten:  „Bernd“ ist der Name aller Boarduser ohne Nutzernamen und das deutsche Pendant zum englischen Anonymous. Oder anders ausgedrückt: Bei Krautchan ist jeder User zunächst ein Bernd.

Imageboards sind düstere Kreativschmieden des Internets. Oft zynisch und meist geschmacklos. Immer wieder schwappen von dort aus Trendwellen über die Onlinewelt und schaffen manchmal auch den Sprung in unser Offline-Dasein. Leider gilt dieser Effekt auch für negative Bewegungen. Es war ein sehr übler Scherz, den ein User von Krautchan seinen Foren-Kollegen gespielt hatte. Aber für die User dort war das Codewort in der Nachricht „An alle Bernds“ entschlüsselbar. Sie verstanden, dass es sich wahrscheinlich um eine Fake-Nachricht handelte. Nur leider die vielen Journalisten nicht, die übereilig die Informationen zu einer Sensationsnachricht verarbeitet haben.

Trends, die im Internet geboren werden sind häufig etwas wunderbares – das weiß ich sehr zu schätzen. Aber oftmals lohnt es sich, einen Blick auf die Quelle zu werfen, weil einiges davon unwahr ist. Wie lautete die Regel? Verwende für jede Nachricht, die Du verfasst, drei unabhängige Quellen, vergleiche ihre Angaben und nutze dabei Deinen Menschenverstand.

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März 12th, 2009