Wer Gewalt im Film oder auf der Bühne darstellt, geht Risiken ein. Zu viel haben Regisseure ästhetisiert und sich in wahre Gewaltorgien verliebt, ohne dass ein leiser Zweifel an der Handlung aufkam. Romain Gavras wagt sich ans Gegenteil. Sein Musikvideo zu Born Free der britischen Musikerin M.I.A. lässt uns fast die Qualen der Opfer am eigenen Leib spüren. „Sobald Du auf der Bühne jemanden schlägst, fügst Du auch dem Zuschauer Schmerzen zu“, hieß es, als ich noch in einer Theatergruppe mitspielte. Und ich musste sogar den Blick abwenden, als ich mir den Kurzfilm von Romain Gavras angesehen habe. Der Sohn des Filmregisseurs Constantinos Costa-Gavras visualisiert das Thema Diskriminierung von Minderheit eindringlich und schmerzvoll – für manche sicher zu schmerzvoll. Den Film könnt Ihr unten nach dem Klick sehen, wenn Ihr möchtet. Es handelt sich um explizite Gewaltdarstellungen.
Das Paradies unter Afri-Cola-Palmen wird sehr zum Missfallen sämtlicher Pringles-Schnautzbärte vom bösen Ronald McDonald aufgemischt. Die Michelin-Männchen-Polizei nimmt die Verfolgung auf. Ein tuckiger Meister Propper, platt gerollte M&Ms und ein gemeines Fast-Food-Maskottchen, das ausgerechnet von den Weight Watchers zu Fall gebracht wird, verleihen dem Actionkracher im Kurzformat Witz. Wen immer schon Product-Placement in Filmen geärgert hat, findet hier jeden Grund zum Hyperventilieren. Selbst die Academy fand Logorama atemlos und es gab den Academy Award.
Filme, die einen gleichzeitig glücklich und traurig machen, sind für mich die besten. Chris Milk bietet uns hier einen letzten Blick zurück aufs Leben. Er ist übrigens der Schöpfer zahlreicher Musikvideos. Gefunden habe ich dieses Video – richtiger Kurzfilm – beim Stylespion. Danke, Kai.