Neben dem Wetter ist der Verkehr hier im Ruhrpott unser Lieblingsthema beim Treppenhausplausch. Wenn wir unsere A40 auch Ruhrschnellweg nennen, dann betreten wir damit eine metaphysische Ebene, denn in unserer diesseitigen Welt, hat sie das Beiwort „schnell“ so ganz und gar nicht verdient. Eher steht man dort tagsüber im Stau rum und verbringt Stunden damit, aus dem Fenster zu sehen, weswegen ich fast jeden Meter dieser Stadtautobahn kenne. Dass es noch Schöneres gibt, als auf der A40 im Auto zu stehen, durften wir heute erfahren. Der Ruhrpott lief und radelte auf der Autobahn und weil wir hier im Pott sprachlich gerne übertreiben, haben wir das Spektakel Still-Leben genannt. Seit heute Morgen war die Autobahn für alle motorisierten Vier- und Zweiräder gesperrt. Picknicktische standen am Rand und es durfte an einer etwa 60 Kilometer langen Tafel zwischen Duisburg und Dortmund gespeist werden. Gutes Essen ist übrigens hier im Ruhrgebiet unser drittes Lieblingsthema, womit wir wieder beim Treppenhausplausch angelangt sind. Bin eben von einem dieser kleinen Plaudereien mit meinen Nachbarn zurück. Hier sind die Fotos vom Still-Leben auf der A40 für Euch. Weitere Bilder seht Ihr unten nach dem Klick …
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Still-Leben
Sing! Day of Song
Am Samstag, den 5. Juni 2010, hat im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres der Day of Song in Gelsenkirchen stattgefunden. Alles, dem irgendwie Töne zu entlocken waren, traf sich in der Arena, um mit anderen zu singen. 55.000 Menschen machten mit Bobby McFerrin, den Wise Guys und dem Mädchenchor Scala Musik. Für drei Lieder durfte auch unser Chor auf die große Pyramide, die in der Mitte des Stadions als Bühne diente. Bei der Masse kam es weniger auf perfekte Performance, sondern eher auf Spaß an, von dem wir reichlich hatten. Dank zahlreicher Volunteers, Catering und einem Eiscremsponsor ließ sich die Hitze gut überstehen. Geleitet hatte übrigens den ganzen Abend der Bochumer Generalmusikdirektor Steven Sloane, mit dem unser Chor bereits einige Konzerte gemacht hat.
Lorin Maazel wird im September 2010 in der Kraftzentrale des Duisburger Landschaftsparks Mahlers 8., die Sinfonie der Tausend in Duisburg dirigieren – nicht mit 55.000 Sängern, aber auch mit riesengroßem Chor.
Der Mädchenchor Scala trat genau vor unseren Sitzen auf. Für ein brauchbares Foto von Bobby McFerrin und den Wise Guys habe ich zu weit entfernt gesessen.
Fotos: Patricia Guzman / Kultur Bunny
Pott-Kultur
Am Wochenende – vom 9. bis 10. Januar 2010 – hat die Eröffnung des Kulturhauptstadtjahres auf Zollverein in Essen stattgefunden. Eisige Kälte und reichlich Schnee konnten mich nicht davon abhalten, an beiden Tagen viele Fotos auf dem Gelände der früheren Zeche zu schießen. Ab und an habe ich an einem Glühwein genippt. Sämtliche Cafés waren so überlaufen, dass wir eh keinen Platz darin gefunden hätten. Also wärmten wir uns an Musik, Darstellungen und der bizarren Industriekulisse.
Industrieromantik
Zollverein wurde in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts errichtet und spiegelt die beginnende Moderne in der Architektur wieder. Damals wandte man sich ab vom bislang üblichen Kathedralbau der Industrieanlagen und suchte neue sachliche Formen. Ein wenig erinnert mich Zollverein an Charlie Chaplins Film Moderne Zeiten. Mittlerweile haben wir Ruhrgebietler unsere Vergangenheit zu schätzen gelernt und bekennen uns zu Kohle und Stahl. Vielleicht klingt ein wenig Romantisierung mit, wenn wir an vergangene Zeiten erinnern, in denen die Kollegen noch Kumpel und Arbeitskraft Mangelware waren.
So wie Paris seinen Eiffelturm hat, betrachten die Essener stolz den Förderturm von Zollverein. Wer denkt dabei noch an Zwölf-Stunden-Plackerei unter Tage? Hier sind für Euch die Fotos von der Eröffnungsveranstaltung der Kulturhauptstadt Essen auf Zollverein. Weiter geht es unten nach dem Klick …